VPN nicht kompatibel zum IPv6 Protokoll des Routers

  • Hallo zusammen,

    habe mich dazu entschieden, mit einem VPN Dienst die Internet-Sicherheit zu erhöhen.

    Ich habe nach langem Suchen den Anbieter „surf shark“ ausgewählt.

    Nachdem ich massive Internet Verbindungsprobleme hatte, viel gelesen und auch versucht habe, musste ich leider in den Artikeln lesen, dass surfshark das IP Protokoll

    „IPv6“ nicht unterstützt.

    Ist das Problem bekannt?

  • Ja, das Problem ist zumindest bei Surfshark bekannt, es gibt dort ein FAQ dazu.

    Eine Lösung wäre, IPv6 einfach vorerst abzuschalten, wenn man es nicht aus irgendeinem speziellen Grund zwingend benötigt, da es bisher meines Wissens nach, mit wenigen Ausnahmen, noch keine wirkliche Relevanz besitzt.


    Aber mal eine provokante Frage, warum benötigst Du ein VPN?

    Was erhoffst Du Dir konkret davon, bzw. wofür konkret nutzt Du es?

  • Hallo Uli,

    Danke für deine Antwort. Ich wollte es einfach nur aus technischen Interesse ausprobieren. Mich interessiert die Vorgehensweise und die Auswirkungen beziehungsweise sicherungstechnischen Resultate von VPN. Ich nutze nutze es bisher nur beim privaten Surfen.

    Ich bin bei dem Anbieter Unitymedia und habe eine 400 MB Leitung. Unitymedia hat wegen Leitungsproblemen meinen Anschluss auf IP V6 umgestellt. Seither läuft der Anschluss einwandfrei.


    Infolge der jetzigen Verbindungs-Probleme werde ich VPN wohl nicht weiter verfolgen und abschalten.

  • Ja, das ist dann leider eine der berühmten Ausnahmen, bei denen man an IPv6 heute nicht vorbei kommt.


    VPN hat definitiv seine Daseinsberechtigung, surft man an einem öffentlichen Hotspot, oder will z.B. Geobeschränkungen umgehen, kommt man kaum drum herum, bzw. sollte es im Hinblick auf den Hotspot nutzen (dann aber ein eigenes privates VPN, soweit möglich!!).

    Wenn man aber privat bei sich zu Hause in Deutschland über eine "Feste Leitung" surft, wird VPN im Allgemeinen nicht benötigt, da die Übertragung auf der Leitung in Deutschland bereits seit längerem verschlüsselt ist (um die NSA heraus zu halten!).

    Auch unliebsames Werbetracking versuchen viele damit zu vermeiden, aber auch dies gelingt nicht immer so zur Zufriedenheit, wie das oft gewünscht ist, besser sind hier die entsprechenden Einstellungen in modernen Browsern, bzw. vom Apple-Betriebssystem, meiner Meinung nach zumindest.


    Eine große Gefahr besteht bei der Nutzung von VPN aber für den Durchschnittsanwender darin, dass er meint, hiermit "sicher" zu sein, und dadurch dazu neigt, die notwendige Vorsicht beim Besuch von Websites, oder dem Laden von Inhalten aus dem Netz schleifen zu lassen.


    Daher meine "provokante Frage".

    Wenn man eine spezielle Anwendung hat, ist VPN super, wenn nicht, sollte man sich ernsthaft fragen, ob man es wirklich benötigt, zumal es mit der Anonymität durch VPN gegenüber Behörden usw. eben auch nicht weit her ist, den der Anbieter (in den meisten Fällen!) weiß sehr genau, wer bei Ihm surft, und kann diese Informationen im Bedarfsfall auch weitergeben.

    Dazu kommt, dass es auch immer wieder aufgedeckte Fälle von Datenmissbrauch bei VPN-Anbietern gibt. Im Ergebnis läuft man also bei einem kommerziellen VPN Gefahr, dass man damit nur denjenigen ändert, der die eigenen Daten speichert, und ausnutzt, nicht aber die Datenspeicherung per se.

    • Official Post

    Hallo Ulli! Danke, dass du hier soviel hilfst und beantwortest. Bei VPN und Verschlüsselung fehlt mir da auch das Fachwissen. Aber eine Frage hätte ich noch an dich: Wenn ich mir ein VPN buche, können dann nicht technisch diese VPN Dienste meine Daten abgreifen? Oder ist meine Verbindung so verschlüsselt, dass auch diese Anbieter des VPN Dienstes nichts mitlesen können?

  • Das Problem bei jeder Art von Verschlüsselung ist, dass sie nur dann einen Sinn macht, wenn man sie auch wieder umkehren kann.

    Wenn der VPN-Anbieter Deine Daten nicht lesen könnte, könnte er Deine Daten auch nicht sinnvoll weiterleiten, sprich Du könntest keine Website angezeigt bekommen, wenn der VPN-Anbieter aus der von Deinem Rechner kommenden verschlüsselten Anfrage nicht wieder eine für Ihn verständliche Information gewinnen könnte.

    Die Verschlüsselung betrifft in diesen Fällen halt nur die Strecke zwischen den einzelnen Rechnern. Das gleiche trifft für die verschlüsselte "normale" Internetverbindung ja auch zu. Die Daten sind auf den Leitungen verschlüsselt, und beim Netzknoten werden sie dann wieder gelesen, damit dieser weiß, wohin er Dein Datenpaket schicken muss.

    Jetzt ist es natürlich nicht so, dass dort jemand an einem Monitor sitzt, und Deine Website-Anfrage liest, um die Daten weiterzuleiten, das geschieht natürlich alles automatisch, und auf entsprechend gesicherten Servern (zumindest innerhalb Deutschlands) aber es gibt immer irgendjemanden, der den Schlüssel besitzt, um die Daten notfalls zu entschlüsseln.

    Es bedeutet natürlich auch nicht, dass nun jeder der ein VPN anbietet, auf den Datenklau aus ist, aber wenn ich lese wo diese Firmen dann teilweise ansässig sein sollen, dann ist dies nicht unbedingt immer ein Vorteil!

    Es kommt natürlich auch darauf an, was man mit dem Internet anstellen will, wenn ich was böses im Schild führe, dann ist es mir u.U. unangenehm, wenn der Staatsanwalt in Frankfurt mit einem richterlichen Beschluss beim Provider meine Daten bekommen kann, das gleiche ginge dann natürlich auch bei einem VPN Anbieter in Frankfurt.

    Sitzt der Anbieter hingegen auf irgendwelchen dubiosen Inseln, oder in Russland, dann tut sich der Staatsanwalt in Frankfurt natürlich schwer.

    Für mich macht VPN nur einen Sinn für genau zwei Anwendungen, ich möchte eine amerikanische Zeitung lesen, oder einen dortigen Film sehen, und dabei einen Geolock umgehen, oder ich muss mich mit meinem MBP in einen öffentlichen Hotspot einloggen, dann nutze ich aber grundsätzlich ein privates VPN hier über meine Fritzbox.

    Seitdem in Deutschland zumindest, sämtlicher Verkehr im Internet grundsätzlich vom Provider verschlüsselt ist, muss man sich um den Datenabgriff hier bei der Übertragung nicht mehr solche Sorgen machen, früher war da z.B. beim E-Mailverkehr von vertraulichen Informationen PGP recht verbreitet, was heute hier kaum noch eine Rolle spielt (und im Übrigen auch mittlerweile relativ unsicher ist)


    Etwas anders verhält es sich z.B. wenn man Daten verschlüsselt z.B. in die iCloud lädt. Hier wird, vereinfacht gesagt, ein VPN von Deinem Rechner zur iCloud aufgebaut, und die Daten hier verschlüsselt in die iCloud abgelegt. Hier ist, mit Ausnahme der Herstellung der Datenverbindung, keine Kenntnis des Anbieters über den Schlüssel notwendig, weil die Daten in der iCloud ebenfalls verschlüsselt abgelegt werden, und es daher für den Anbieter, wenn er seriös ist, egal sein kann, ob diese dort im Klartext, oder Verschlüsselt abgelegt werden.


    Große Sicherheitsprobleme entstehen dann, wenn Anbieter von Clouddiensten zwar mit einer "sicheren Übertragung" werben, aber eben nicht mit einer verschlüsselten Speicherung.

    Es gibt z.B. eine Reihe von Clouddienstleistern, die Dienste im Bereich des Banking, oder z.B. auch der Buchhaltung anbieten.

    Allen die ich mir hier in der Vergangenheit angesehen habe, ist es gemein, dass diese die Daten, die übermittelt werden, lesen können, und nach den AGB auch dürfen, bzw. sich darauf vorbereiten dies in Zukunft zu tun.

    Das wird dann als "Mehrwertdienst" für den Kunden angepriesen, wenn aus den Bankingdaten gleich noch Angebote für Vesicherungen gemacht werden, oder die Steuererklärung.

    All diesen Diensten ist es gemein, dass niemand dafür dort garantieren kann oder will, dass Deine Daten nicht unbefugt gelesen werden. Die meisten verstecken sich dann auf Nachfrage hinter Dienstleistungsverträgen mit Ihren Serverprovidern (die die Daten natürlich auch lesen können!) oder Geheimhaltungsverpflichtungen gegenüber den Mitarbeitern.


    Ganz nebenbei laufen gerade Geschäftsleute große Gefahr hier sehr teuer nach der DSGVO bzw. dem BDSG belangt zu werden, wenn die Daten der Kunden dann auf diesem Wege in eine Buchhaltungscloud o.ä. laufen, und dort "verloren" gehen.

    Ich selber nutze schon seit Jahren ein System mit individuellen Mailadressen beim Kontakt mit Firmen etc. um im Falle eines Datenverlustes diesen auch nachweisen zu können.


    Darüber hinaus bauen z.B. Scoringunternehmen in letzter Zeit massiv ihre Möglichkeiten aus, aus Daten einen Score zu erstellen, der dann beim Kredit, Telefonanschluss oder was auch immer eine Rolle spielen soll.

    Auch hier läuft man dann Gefahr, wenn die eigenen Daten bei so einer Cloud "mi Mehrwert" liegen, dass diese auch an diese Inkassounternehmen weiterverkauft werden, und dann in die Bewertung nach irgendwelchen wilden Kriterien einfließen sollen.


    Auch wenn ich jetzt hier sicher von einigen als Paranoid angesehen werde, sind die eigenen persönlichen Daten die Währung der Zukunft, wer diese unbesorgt in die Gegend verteilt, verliert in Zukunft an Marktwert.

    Das gilt natürlich auch für Cookies und ähnliche Techniken, mit denen immer mehr Firmen versuchen ein möglichst genaues Bild von einem Kunden zu bekommen.

    Während bei Werbeeinblendungen ungezielte Werbeclicks mitunter im Centbereich per 1000Clicks bewertet werden, können Werbeausspielungen an die möglichst genaue Zielgruppe des Werbenden sogar mehrere Euro pro Werbung wert sein, hier sind Unsummen im Spiel, die die Anbieter versuchen untereinander aufzuteilen.


    So, jetzt ist hier relativ viel zusammen gekommen, aber ich hoffe es ist einigermaßen verständlich geworden... :/

    • Official Post

    Hallo Ulli! Danke für die lange und informative Erklärung. Cloud "mit Mehrwert" klingt so positiv, aber ja: Natürlich machen die das nicht aus lauter Hilfsbereitschaft. :D

    Und ich muss ehrlich sagen: Ich sehe für VPNs auch nur ein sinnvolles Einsatzgebiet, wenn man als Digitalnomade in diversen McDs und Starbucks Filialen seine Arbeit erledigt. Wenn ich die meiste Zeit zuhause bin, muss ich hier nichts durch ein VPN schicken. Aber da muss jeder selbst schauen, wie und wo er es einsetzt. Dank dir nochmals, dass du dir die Zeit für diese umfangreiche Erklärung genommen hast. Es hat mir einige Augen geöffnet. :D

  • Ich hoffe, wette und glaube, dass es auch solche Dienstleister gibt, die anders arbeiten, aber ich kenne leider bisher keinen! (Für entsprechende Tipps wäre ich sehr dankbar!)

    Ich suche selber für einen kleinen Nebenerwerb eine vernünftige Abrechnungsmöglichkeit seit bald 3 Jahren, weswegen ich mich mit dem Thema auseinandergesetzt habe, und ich habe bisher keinen gefunden, habe aber sicherlich (hoffentlich!) auch noch nicht alle Anbieter dazu ausfindig gemacht, hoffe ich zumindest noch... :/

  • Und ich muss ehrlich sagen: Ich sehe für VPNs auch nur ein sinnvolles Einsatzgebiet, wenn man als Digitalnomade in diversen McDs und Starbucks Filialen seine Arbeit erledigt.

    Ganz klar, wer an einem (halb-)öffentlichen (auch unbekannt privatem!) Hotspot surft, der sollte dies nicht ohne VPN tun!

    Eine gute Alternative für viele mit einer FritzBox dürfte dabei der darauf ohnehin vorhandenen VPN-Server sein.

    Es gibt da eine Reihe von guten Anleitungen bei Tante G., wie das genutzt werden kann.

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  • Timewalker

    Replied to the thread M2 (Pro) FileVault.
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    Tja, ich weiß leider nicht mehr wo ich das gelesen habe, aber es wurde behauptet, dass bei Silicon-Prozessoren die SSD auf jeden Fall verschlüsselt ist. Bei meinem M1-Mac mini ist FileVault aber zusätzlich eingeschaltet. So ganz steige ich da nicht durch.

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